La cambiale di matrimonio

Premiere
Sonntag, 21. Oktober 2012
19:30

Komische Farsa in einem Akt (1810)
Musik von Gioachino Rossini
Libretto von Gaetano Rossi
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

HANDLUNG

Die Uraufführung von La cambiale di matrimonio am 10. November 1810 im Teatro San Moisè in Venedig kündigte die Neuentdeckung eines Komponisten an, der das internationale Operngeschehen der nächsten zwei Jahrzehnte bestimmen sollte. Der 18-jährige, noch unerfahrene Rossini wusste die Chance, die ihm mit dem Auftrag des Impresarios Antonio Cera geboten wurde, zu nutzen und lieferte mit seinem Opern-Erstling weit mehr als nur eine Talentprobe ab. Zwar in vielem noch dem großen Vorbild Domenico Cimarosa verpflichtet, findet man in La ambiale di matrimonio bereits all jene Vorzüge, die die Kunst Rossinis auszeichnen: ausgeprägten Bühneninstinkt und eine gelungene Charakteristik, ja psychologische Ausdeutung der Personen bzw. melodischen Einfallsreichtum und jenen typischen, vorwärts treibenden Rhythmus, mit dem er sein Publikum noch zur Raserei bringen sollte.

Der englische Kaufmann Tobia Mill möchte seine Tochter Fanny gegen eine beträchtliche Summe mit seinem amerikanischen Geschäftspartner Slook verheiraten. Diese liebt aber den armen Jüngling Edoardo. Nach einigen Turbulenzen löst sich alles in Wohlgefallen auf, überträgt Slook doch von der innigen Liebe der beiden jungen Liebenden überwältigt, den Heiratswechsel – den „cambiale di matrimonio“ – an den jungen Rivalen. Gemeinsam besingt man den Sieg der Liebe.

Da sich der intime Rahmen der Kammeroper ganz besonders für die frühen Meisterwerke Gioachino Rossinis eignet, ist dieser erste Geniestreich des „Schwans von Pesaro“ gleichsam als Auftakt zu weiteren Rossini-Einaktern
in den nächsten Jahren zu verstehen.

Rossini habe mit seiner Musik das Goldene Zeitalter Cimarosas wieder auferstehen lassen – so der frühe Rossini-Bewunderer Stendhal. Ein Neubeginn als Wiederbeginn – was könnte sich die Wiener Kammeroper mit dieser ersten Produktion unter Verantwortung des Theater an der Wien mehr wünschen.

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